Wandern rund um den granitenen Dreisesselberg
Viele Wege führen in eines der 100 schönsten Geotope Bayerns. Von der Dreisesselstraße aus lassen sich der Hochstein einfach und das Dreiländereck mit Ausdauer erreichen. Einen für Familien geeigneten Einstieg in das Wandergebiet am Dreiländereck von Deutschland, Österreich und Tschechischer Republik bietet der Dreisesselberg-Parkplatz (1,50 Euro) am oberen Ende der Bergstraße.
Auf steinernen Stufen zum Dreisesselfels
Vom Parkplatz führt eine gesperrte, asphaltierte Straße, die im Winter geräumt wird, in 20 Gehminuten zum Berggasthof. Das letzte Stück nach der Spitzkehre steigt steil an. Wer will, wechselt in diesem Abschnitt auf den etwa parallel zur Straße verlaufenden Wanderpfad, der an der deutsch-tschechischen Grenze entlangführt. Neben dem Berggasthof erklimmen Gipfelstürmer auf in Stein gehauenen Treppen den Dreisesselfels mit seinen drei Steinsitzen.
Von Prinzessinnen im Felsenturm
Den 1312 Meter hohen Felsturm suchen einer Sage nach in der Dreikönigsnacht drei verwunschene Prinzessinnen heim. Wer hochsteigt, sollte kleine Kinder unbedingt an der Hand nehmen. Dasselbe gilt für den 15 Gehminuten in Richtung Norden gelegenen Hochstein, der auf breitem, geschottertem sowie im Winter gewalztem Weg einfach zu erreichen ist. Die mit einem Holzkreuz geschmückte Spitze überragt den Dreisesselfels um 21 Meter und bietet einen fantastischen Rundblick. Auf der selben Strecke geht es flott zurück, dabei sollte niemandem die Puste ausgehen.
Auf den Spuren von Adalbert Stifter
Wer weiter wandern will, orientiert sich bereits zu Beginn der langgezogenen Spitzkehre an den Pfeilen zum Adalbert-Stifter-Steig und biegt nach rechts ab. 100 Meter weiter liegt links der eigentliche Einstieg in den nach dem Böhmerwald-Dichter benannten Steig. Der teils sehr steinige Pfad verläuft gut 50 Höhenmeter unterhalb des Hauptkamms in etwa der Höhenlinie entlang in Richtung Steinernes Meer, das nach gut einer Stunde erreicht wird. Wie drei Stein gewordene Wellen wirken die Zungen des von Flechten überzogenen Blockstroms. Dazwischen wachsen Latschenkiefern neben abgestorbenen Fichten. Am anderen Ende des eiszeitlichen Steinmeers führt der Seesteig hinauf zum Dreiländereck auf 1320 Meter Höhe. Den auch Dreiecksmark genannten Grenzpunkt ziert ein Granit-Obelisk mit den Wappen der angrenzenden Länder. Bänke laden zur Rast ein auf dem von Heidelbeersträuchern und Baumskeletten dominierten Sattel. Wo sich der Borkenkäfer nimmersatt seinen Weg fraß, freuen sich positiv Denkende über den Eigensinn der Natur und die Fernsicht.
Dreisesselberg Rundwanderung – entlang der Grenze
Der Rückweg führt uns auf dem Hochkamm direkt an der deutsch-tschechischen Grenze entlang über den Bayerischen Plöckenstein nach Westen. In Richtung Dreisesselberg begegnet uns typisch geschichteter Granit. Nach der letzten der vielen kleinen Senken entscheiden wir uns zwischen einem Wanderpfad und der Asphaltstraße hoch zum Berggasthof samt Sonnenterrasse. Wer Kraft übrig hat, besucht den Hochstein, bevor es zurück zum Parkplatz geht.
Von Norden über Philippsreut, von Süden über Neureichenau, jeweils bei Frauenberg abbiegen und hoch zum Wanderparkplatz Dreisessel am oberen Ende der Bergstraße
Markierung:
Richtungspfeile
Tourencharakter:
Zum Hochstein einfach, zum/vom Dreiländereck anspruchsvoll
Höhenmeter:
100 m (Hochstein) bzw. 250 m (Dreiländereck)
Altersempfehlung:
Weg zum Hochstein ab 3 Jahren, große Runde ab 9 Jahren
Information:
Tourismusbüro, Dreisesselstr. 8, 94089 Neureichenau, Tel. 08583/ 96 01 20, www.neureichenau.de
Einkehr:
Berggasthof Dreisessel
Ein Kommentar
sehr gut, gerne mehr davon.